
Die Angst vor dem weißen Blatt oder:
Warum es so schwierig ist, im Alltag Content zu schaffen.
Beim ersten Besuch von Instagram am Morgen fliegen einem so einige Bilder entgegen. Oft wird erstmal das Frühstück mit der Welt geteilt und dabei fällt mir gleich mal auf: MIST – hab ich gerade verdrückt. Im Moment liegt mein Problem noch nicht ein mal beim dran denken, sondern: wäre mein Znüni denn überhaupt fotogen? Natürlich nicht!
Für mein Porridge hab ich mal wieder den alten, am Rand gesprungenen Napf genommen und erstmal alles zusammen gematscht. Dabei gebe ich mir schon Mühe bei der Auswahl der Zutaten: frische Beeren vom Markt, ungeschwefelte Trockenfrüchte, Chiasamen, Hanf-Saat, indische Flohsamenschalen …
Hierbei spielt es doch eigentlich keine Rolle ob ich die neue schöne Müsli-Schale nehme 〈Würde ich die alte einfach mal ausmustern, hätte ich der Auswahl schon vorgegriffen.〉 und die einzelnen feinen Zutaten erst dekorativ anrichte um dann mit Blümchen oder Beeren die Schale an einen Platz mit gutem Licht stelle.
In der Zeit könnte das Porridge quellen und nach dem ablichten des Stillleben dürfte ich zur Belohnung mit Leidenschaft alles Vermatschen und den Brei genießen.


Jetzt hab ich schon eine Hangme-Smartphone-Hülle, somit mein Mobilphone immer griffbereit an meiner Seite und ich schaffe es einfach nicht diese Flexibilität zu nutzen.
Ja, es fällt mir einfach schwer, es ist nach wie vor ungewohnt und ich fühle mich gehemmt immer und überall mit gezückten Handy und dem Finger am Auslöser, durch die Stadt zu stolzieren.
Das sollte ich mir jedoch schnellstens abgewöhnen sonst wird es mit meinem Blogprojekt prekär.
Meiner, schon in die Jahre gekommende, Spiegelreflex-Kamera sollte ich ein Revival einräumen. Ok, auch hier ist es mittlerweile paradox durch den Sucher das gewählte Motiv einzufangen, denn meine Kamera verfügt noch nicht über einen Vorschau-Screen, der Auslöser verzögert, sie ist einfach schon ein kleines Relikt. Immerhin schon Digital, aber mit einer Speicherkarte, deren Format heute nicht mehr erhältlich ist. Sie war mir in meiner Studienzeit dennoch eine treue Begleiterin und hat mir wunderschöne Portraits und Street-Pics ermöglicht. Also sollte ich auch meine gute alte Freundin wieder nah an meine Seite nehmen.




Also wundert Euch nicht, wenn Ihr eine mit behangenen Taschen und Kameras, völlig unbeholfene Person, die mühselig an einer ihrer Kameras handiert, erblickt. Das bin vermutlich ich, die für Euch eine schöne Story erstellt.
Dann lohnt es sich die Tage auf tpe-ulm.de vorbei zu schauen oder folgt mir auf Instagram, und urteilt selbst, ob sich die possierliche Inszenierung gelohnt hat.

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